"Bergkristall"
Das Hörspiel zum Film

© 2004 Universal
Rückentext:
Nach der Novelle "Bergkristall" von Adalbert Stifter aus dem Jahre 1853 erzählt der preisgekrönte Regisseur Joseph Vilsmaier (u.a. "Herbstmilch", "Comedian Harmonists", "Schlafes Bruder") eine bewegende Geschichte von Liebe und Hass,  Vertrauen und Versöhnung, Tradition und Familie - von Werten, die auch heute noch Gültigkeit haben.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Nach „Herbstmilch“ und „Schlafes Bruder“ kam in diesem Jahr der neue Film von Regisseur Joseph Vilsmaier in die Kinos. „Bergkristall“ ist sowohl ein typischer Vilsmaier-Film als auch ein schönes Weihnachtsmärchen, basierend auf der Novelle von Adalbert Stifter.
Es finden sich hier Elemente von Shakespear („Romeo und Julia“) wieder: Aus den verfeindeten Bergdörfer Gschaid und Milsdorf kommen der Schuster Sebastian und die Färberstochter Susanne zusammen. Doch Susanne ist als Milsdorferin in Gschaid nicht willkommen. Auch als die beiden heiraten und zwei Kinder bekommen, ändert sich nichts an der Situation. Insbesondere die Kinder, aber auch die Schusterei Sebastians hat darunter zu leiden. Erst als Susanne sich aufmacht, nach Milsdorf zurückzukehren und die Kinder beim Vater in Gschaid leben zu lassen, sind die Bewohner des Ortes wieder zufrieden. Doch die Kinder Sanna und Konrad müssen oft weite Fußmärsche zur Mutter in Kauf nehmen. So auch am heiligen Abend. Sie haben noch immer die Hoffnung, dass die Legende vom Bergkristall ihre Eltern wieder zusammen bringen wird. Doch auf dem Heimweg zurück nach Gschaid verlaufen sich die beiden im Schneegestöber. Vater und Mutter machen sich auf die Suche...

Ein Film, der sehr leicht zugänglich für die Zuschauer ist. Das hat mich ein wenig verwundert, wo doch gerade „Schalfes Bruder“ besonders gegen Ende mit einem Feuerwerk an Skurrilität aufwartet. Aber „Bergkristall“ ist nun einmal ein Weihnachtsfilm. Und dementsprechend kindgerecht ist er auch konzipert.

Das Hörbuch bzw. Hörspiel zum Film benutzt die Original-Tonspuren. Will heißen, Sprecher und Gerausche sind identisch mit dem Film. Der bayerische Dialekt gefällt mir sehr gut, weil er das Hörspiel autentisch wirken lässt. Der Soundtrack ist ebenfalls wahrlich gelungen. Schade nur, dass recht wenige Stücke des eigentlichen Soundtracks ins Hörspiel mit eingearbeitet wurden.

Als Erzähler fungiert Thomas Karallus. Er liefert eine solide aber unauffällige Erzählerleistung ab.

Ein schönes Weihnachtsmärchen, das gerade Vilsmaier-Fans gefallen dürfte.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story 
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2004 Der Hörspiegel )