Die Abenteuer des Herrn Benedict - Die CD-Boxen
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© 2007 Terzio
Rückentext:
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Hörspiegel-Meinung (ste):
In der ersten Folge der Abenteuer des Herrn Benedict machen wir - nach und nach - Bekanntschaft mit den Hauptdarstellern der Serie.

Herr Benedict ist Beamter, ein Beruf, der mindestens so langweilig ist, wie der Rest seines Lebens. Auch seiner Schwester, mit der er zusammen wohnt, geht es da nicht viel besser. Und sogar, als die beiden im Zirkus sitzen, ist Herr Benedict gelangweilt und schläft ein. Als er wieder aufwacht, passieren merkwürdige Dinge. Einige der Tiere sprechen mit ihm! Als da wären der Löwe, das Känguruh Sugar Ray, gegen das er in der Manege in einem Boxkampf gleich durch ein KO in der 1. Runde unterliegt. Er trifft noch auf Mischa, den Klassik-Liebhaber-Pinguin, Jimmy, das Indianerpferd aus Gelsenkirchen und Nadja, die russische Tanzbärin. In einer Nacht- und Nebel-Aktion befreit Benedict die Tiere (ohne das Wissen seiner Schwester) aus ihren Gefängnissen und nimmt sie mit in seine Wohnung.
Das Durcheinander darf beginnen: Benedicts Schwester bemerkt als ersten den Pinguin, der sich durch permanentes Spülen einen Whirlpool im Klo geschaffen hat.
Und natürlich gibt es noch viel mehr lustige Situationen, die durch Einfallsreichtum und Wortwitz glänzen.
Erzählt wird die erste Episode von Lotti, der Mühlenmaus, die in einer Art "Rückblende" das Abenteuer von der Befreiung der Tiere schildert.

In Folge zwei, die wieder von Lotti, der Mühlenmaus, in Form eines Rückblicks erzählt wird, erfahren wir von der spannenden Flucht des Herrn Benedicts, seiner Schwester und den Tieren vor der Polizei. Und da passiert eine ganze Menge, z.B. fliegt so ein Pinguin in zu scharfen Kurven ganz gern mal aus dem Wagen, usw. Endstation dieser Folge ist dann endlich die Mühle, die bereits in der Titelmelodie besungen wird ("Herr Benedict, wir danken Dir für diese tolle Mühle hier. Und auch Dein liebes Schwesterlein schließen wir mit ein...").

Das dritte Abenteuer von Herrn Benedict, seiner Schwester und seinen Freunden, den sprechenden Tieren aus dem Zirkus, spielt auf der alten Mühle von Herrn Benedicts Oma. Natürlich ist die Mühle in einem schlimmen zustand, da sie (bis auf die Maus Lotti, die in dieser Folge sowohl als Akteurin als auch Erzählerin agiert) verlassen ist. Doch keiner hat wirklich Lust, diese Mühle zu renovieren, bis der Löwe eine Schatzkarte findet, und eine spannende Jagd nach dem Schatz beginnt, bei der (beinahe wie im Vorbeigehen) die komplette Mühle auf den Kopf gestellt wird.

In der vierten Episode begehen Herr Benedict und seine Freunde Mundraub, indem sie einen Apfel vom Feld eines garstigen Bauern "stehlen". Natürlich wird lang diskutiert, bevor sich dann aber der Großteil der Gruppe für den Apfel und gegen das reine Gewissen entscheidet.
Es kommt, wie es kommen muss: der Bauer wird aufmerksam und leistet sich mit Sugar Känguruh einen Kampf. Die Freunde finden kurzerhand Unterschlupf bei zwei Kühen, die ihnen die Geschichte der "Heiligen Kühe" erzählen. Quasi eine Art "Adam und Eva", verständlich für Kinder erzählt.
Die gesamte Apfel-Klau-Story wird in einer Art Rückblende erzählt, wie bereits die Folgen 1 und 2.

Folge fünf: Drei außerirdische Generäle mit ruppigem Befehlstonfall suchen nach einer Medizin für Ihren kranken Hauptmann. Die Medizin muss mit einem "L" anfangen. Und so probieren sie alles mögliche, was mit (oder auch ohne "L") beginnt, um den kranken Alien-Chef wieder auf die Beine zu bekommen. Und das ist nicht wirklich leicht. Aber, das große "L" wird natürlich gefunden. Was es ist, verrate ich nicht, aber man mag recht schnell darauf kommen!

Das sechste Abenteuer von Herrn Benedict und seinen Freunden führt sie auf eine Urlaubsinsel. Auf dieser Insel leben die Dodos – immer gut gelaunte Spaßvögel. Die Dodos machen es Herrn Benedict, dem Löwen, Jimmy, Sugar Ray, Nadja und Mischa sehr angenehm und sorgen dafür, dass sie all ihre Alltagssorgen vergessen. Doch irgend etwas stimmt an der heiteren Atmopshäre nicht, das fällt Herrn Benedict schnell auf, denn das Boot, mit dem die Freunde zur Insel gefahren sind, ist plötzlich verschwunden. Und so entwickelt sich das vermeintliche Urlaubsparadies zur Touristenfalle, und unsere lieben Freunde sind hineingetappt.

In der siebten Episode von Herrn Benedict und seinen Freunden geht ein Dieb um! Nach und nach verschwinden wichtige Dinge aus der Mühle, und keiner weiß, wo sie geblieben sind. Schnell steht fest: Einer der Freunde muss der Dieb sein. Da aber niemand verurteilt werden kann ohne Gerichtsbeschluss, organisieren die Mühlenbewohner eine echte Gerichtsverhandlung. Mit Richter, Staatsanwalt, Verteidiger und Angeklagten. Hier wird den Kindern sehr schön erklärt, wer in einem solchen Prozess welche Aufgabe hat. Letztendlich stellt sich (im klassischen Matlock-Stil) heraus, dass die beschuldigten Freunde unschuldig sind. Dem echten Dieb wird eine Falle gestellt. Können die Freunde den Bösewicht fangen?

Einen wahren Hexentanz veranstaltet die kleine Hexe Gabi im achten Teil der lustigen Kinderhörspiel-Serie „Die Abenteuer des Herrn Benedict“. Und dabei will sie es doch nur allen Recht machen. Leider artet es in einem handfesten Streit zwischen den Freunden aus...

Es weihnachtet auf der Mühle... und klar, da wird die Geschichte vom Weihnachtsmann erzählt. Was den Freunden allerdings neu ist, ist die Tatsache, dass die Pinguine ebenfalls einen Geschenkebringer zu Weihnachten haben. Den Weihnachtsping. Das berichtet zumindest Mischa... Niemand glaubt ihm, bis der Weihnachtsping eines Tages vor der Türe steht. Die Story ist diesmal nicht ganz so gut wie bei den anderen Folgen. Hier wird die Weihnachtsgeschichte kindgerecht nacherzählt mit den bekannten Tieren der Serie.

Die Charaktere sind allesamt liebevoll gesaltet. Der gutmütige Herr Benedict, seine witzige Schwester, der Löwe, Jimmy (das Indianerpferd), Sugar Ray (das boxende Känguruh), Nadja (Die russische Tanzbärin) und Mischa Mendelsohn, der klavierspielende Pinguin, kommen so herrlich farbenfroh herüber, dass man an vielen Stellen laut auszulachen vermag.
Diese Hörspielserie aus der Feder von Martin Baltscheit, der auch die Titelillustration gestaltet hat, zählt zu einer der witzigsten Reihen, die ich in den letzten Jahren gehört habe. Intelligent, spaßig, nicht zu ernst und moralisch, sondern prickelnd unterhaltsam. Die Titelmelodie sowie die im Hörspiel vorkommenden Songs (mindestens einer pro Kassettenseite) wirken nicht gezwungen sondern kommen erfrischend unaufdringlich daher. Dazu tragen nicht nur die schönen, eher rockigen Melodien aus der Feder  von Holger Buhr bei, sondern auch die durchaus professionellen Gesangsstimmen der Sprecher.

Insgesamt verkörpern die Sprecher (u.a. Bert Cöll als Herr Benedict, Norman Matt als Mischa und Axel Ludwig als Löwe) ihre Rollen wirklich prima und mit viel Humor, ohne allzu aufgesetzt zu klingen, wie man bei einer Kinderproduktion vielleicht vermuten könnte. Geräusche und Atmosphäre sind ebenfalls gut.

Alle 9 Folgen erscheinen nun in drei Dreierboxen. Vor allem die ersten Episoden waren bislang auf MC erhältlich.

Die Abenteuer des Herrn Benedict sind eine wahrlich gelungene Kinderserie, nicht nur für die ganz kleinen Hörer, sondern auch Erwachsene, die einfach mal wieder abschalten und ein wenig schmunzeln möchten! Da kann man ruhig zugreifen!
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story(s)
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
(keine Wertung, da Rezensionsexemplar)
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2008 Der Hörspiegel )