Hörspiegel-Meinung (ste):
In der ersten Folge der Abenteuer des
Herrn Benedict machen wir - nach und nach - Bekanntschaft mit den Hauptdarstellern
der Serie.
Herr Benedict ist Beamter, ein Beruf,
der mindestens so langweilig ist, wie der Rest seines Lebens. Auch seiner
Schwester, mit der er zusammen wohnt, geht es da nicht viel besser. Und
sogar, als die beiden im Zirkus sitzen, ist Herr Benedict gelangweilt und
schläft ein. Als er wieder aufwacht, passieren merkwürdige Dinge.
Einige der Tiere sprechen mit ihm! Als da wären der Löwe, das
Känguruh Sugar Ray, gegen das er in der Manege in einem Boxkampf gleich
durch ein KO in der 1. Runde unterliegt. Er trifft noch auf Mischa, den
Klassik-Liebhaber-Pinguin, Jimmy, das Indianerpferd aus Gelsenkirchen und
Nadja, die russische Tanzbärin. In einer Nacht- und Nebel-Aktion befreit
Benedict die Tiere (ohne das Wissen seiner Schwester) aus ihren Gefängnissen
und nimmt sie mit in seine Wohnung.
Das Durcheinander darf beginnen: Benedicts
Schwester bemerkt als ersten den Pinguin, der sich durch permanentes Spülen
einen Whirlpool im Klo geschaffen hat.
Und natürlich gibt es noch viel mehr
lustige Situationen, die durch Einfallsreichtum und Wortwitz glänzen.
Erzählt wird die erste Episode von
Lotti, der Mühlenmaus, die in einer Art "Rückblende" das Abenteuer
von der Befreiung der Tiere schildert.
Die Charaktere sind allesamt liebevoll
gesaltet. Der gutmütige Herr Benedict, seine witzige Schwester, der
Löwe, Jimmy (das Indianerpferd), Sugar Ray (das boxende Känguruh),
Nadja (Die russische Tanzbärin) und Mischa Mendelsohn, der klavierspielende
Pinguin, kommen so herrlich farbenfroh herüber, dass man an vielen
Stellen laut auszulachen vermag.
Diese Hörspielserie aus der Feder
von Martin Baltscheit, der auch die Titelillustration gestaltet hat, zählt
zu einer der witzigsten Reihen, die ich in den letzten Jahren gehört
habe. Intelligent, spaßig, nicht zu ernst und moralisch, sondern
prickelnd unterhaltsam. Die Titelmelodie sowie die im Hörspiel vorkommenden
Songs (mindestens einer pro Kassettenseite) wirken nicht gezwungen sondern
kommen erfrischend unaufdringlich daher. Dazu tragen nicht nur die schönen,
eher rockigen Melodien aus der Feder von Holger Buhr bei, sondern
auch die durchaus professionellen Gesangsstimmen der Sprecher.
Insgesamt verkörpern die Sprecher
(u.a. Bert Cöll als Herr Benedict, Norman Matt als Mischa und Axel
Ludwig als Löwe) ihre Rollen wirklich prima und mit viel Humor, ohne
allzu aufgesetzt zu klingen, wie man bei einer Kinderproduktion vielleicht
vermuten könnte. Geräusche und Atmosphäre sind ebenfalls
gut.
Für den recht hohen Preis von 7,95
EUR bekommt man ein qualitativ hochwertiges Hörspiel zu Ohren. Die
Abenteuer des Herrn Benedict sind eine wahrlich gelungene Kinderserie,
nicht nur für die ganz kleinen Hörer, sondern auch Erwachsene,
die einfach mal wieder abschalten und ein wenig schmunzeln möchten!
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |