Hörspiegel-Meinung (ste):
Den kennst Du doch, habe ich mir gedacht,
als ich das Cover der CD „Mordspuren“ zum ersten Mal sah. Genau! Bernd
Stromberg! Nee, doch nicht. Noch mal genauer hinsehen. Warte mal, das ist
doch der Spezialist, der bei deutschen Mordfällen immer nach seiner
Meinung befragt wird. Genau! Mark Benecke, der Kriminalbiologe mit Medienwirkung.
Mit „Mordspuren“ erscheint nun sein erstes Hörbuch. In klar abgegrenzten Kapiteln widmet sich Benecke bekannten Mordfällen, Mythen und Phänomenen, um ihnen mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse auf den Grund zu gehen. Beispielsweise blickt er hinter die Denkweise von Kannibalen und Kindsmördern, erläutert den biologischen Hintergrund von Vampirismus usw. Er trägt Fakten zusammen, bewertet Indizien und Aussagen und kommt zu interessanten Ergebnissen.
Was sie auf jeden Fall mitbringen sollten, ist ein stabiler Gemütszustand und ein mindestens ebenso stabiler Magen. Benecke nimmt kein Blatt vor den Mund. Er trägt sein Hörbuch selbst vor, und so manches Mal erscheint es dem Hörer, als freue er sich, in seiner teilweise süffisant-trockenen Art über ekelige Details zu referieren. Allerdings, soviel sei auch gesagt, ist Benecke kein wirklich guter Hörbuch-Interpret. Seine Rezitationsweise ist ruckelig, seine Stimme eher ungeeignet für eine Lesung. Schöner wäre es gewesen, hätte Benecke freier von seiner Arbeitsweise erzählt, so wie er es im Fernsehen häufig tut. Das hätte das Hörbuch aufgelockert.
Dennoch: Mordspuren ist ein hörenswertes
True-Crime-Hörbuch, das interessante Fakten bietet und einen ganz
besonderen Schauder-Faktor aufweist.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Inhalt | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |