Simon Beckett
"Kalte Asche"

©  2007 Argon Hörbuch
Rückentext:
Allein ihre Asche und ihre Hände und Füße sind übrig geblieben. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau auf der schottischen Insel Runa untersucht, ist er sich sicher, dass ihr Tod war kein Unfall war. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendenten in Lewis mitteilen, doch ein Sturm schneidet die rauhe Insel von der Außenwelt ab. Am nächsten Morgen ist der Constable tot, der den Tatort bewachen sollte. Hunter erkennt entsetzt, dass der Mörder auf der Insel ist. Er muss ihn finden, bevor er wieder zuschlägt. Eine atemberaubende Jagd beginnt.

Hörspiegel-Meinung (ste):
David Hunter ist Rechtsmediziner. Und in dieser Funktion wird er auf die schottische Insel Runa gerufen, um den Fund einer Frauenleiche zu untersuchen. Ihr Körper ist verbrannt, nur ihre Hände und Füße sind nicht verbrannt. War es ein Unfall? Dies herauszufinden, ist Hunters Aufgabe. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die Inselbewohner - jeder für sich - die eine oder andere Schattenseite haben. Und Hunter kommt bei seinen Ermittlungen zu dem Ergebnis, dass die Frau ermordet wurde. Doch warum hat der Täter die Leiche nicht auf eine andere Weise "entsorgt"? Und wer ist die Frau? Der Fall gewinnt an Brisanz. Als die Verbindung zum Festland gekappt wird und ein Sturm aufzieht, weiß Hunter, dass es schnell zu ermitteln gilt. Doch ein weiteres Feuer fordert all seiner Ermittlungsergebnisse. Doch der Mord an der Unbekannten soll nicht der letzte auf der Insel sein.

Beckett hat nach "Die Chemie des Todes" einen weiteren Fall für Rechtsmediziner Hunter geschaffen. Am Anfang fällt es dem Autoren schwer, die Geschichte in Fahrt zu bringen. Viele Charaktere werden beschrieben, zwischenmenschliche Konflikte beschrieben, und so fällt es beim Hören schwer, die wichtigen von den unwichtigen Details zu filtern. Interessant sind die Einblicke in die Rechtsmedizin. Ab welcher Temperatur verbrennt menschliches Fett? Warum brennen die Hände nicht usw. Zartbesaitete Gemüter sollten an diesen Stellen vielleicht eher weiterspulen. Thrillerfans werden es lieben. Am Ende gerät die Story richtig in Fahrt. Mehrere unerwartete Wendungen lassen den eher laschen Einstieg schnell vergessen und "Kalte Asche" zu einem schauderhaften Thrillervergnügen werden.

Gelesen wird das Hörbuch von Johannes Steck. Eine unaufdringliche und abwechslungsreiche Lesung. Sehr angenehm. An zahlreichen Stellen werden zwischen den Kapiteln oder Szenen kleine musikalische Stücke eingeblendet, die nach ruhiger schottischer Folklore klingen. Das unterstützt die Atmosphäre ganz gut, allerdings hätten die "spannenden" Stellen auch gern ein wenig "spannender" musikalisch untermalt werden können.

Erschienen auf 6 CDs bei argon Hörbuch.
 
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2007 Der Hörspiegel )