"Die gefährliche Frau"
© 2005 Eichborn / Lido
Hörspiegel-Meinung (ste):
Was tun Frauen, die ihren Männern
in Sachen Treue nicht über den Weg trauen? Sie engagieren ein Detektivbüro.
Oder aber, sie lesen die Zeitungsannonce der jungen Vera. „Ist Ihr Mann
treu? Finden Sie es heraus!“ Vera gibt den Frauen, was sie wollen: Ihren
Ehemann auf Video. In flagranti mit ihr. Und sie hat alle Tricks drauf,
die es für dieses Metier zu beherrschen gilt. Als sie jedoch den Auftrag
bekommt, den Autor Axel Behrend zu verführen, läuft es von Anfang
an schief. Denn plötzlich mischen unliebsame Nebenerscheinungen ein:
Echte Gefühle.
„Die gefährliche Frau“ von Tommie Bayer ist ein stark sexuelles Hörbuch. Wer eine Lovestory erwartet, der wird enttäuscht. „Die gefährliche Frau“ hat von vielen Genres ein kleines Quentchen. Sex, Crime, Drama, Detektivroman, Liebesgeschichte, Komödienelemente sind ebenfalls vorhanden. Aber kein Stil kommt vollends zur Geltung. Die sexuellen Fantasien, die als roter Faden der Geschichte die Würze verleihen, erscheinen mir persönlich viel zu „gewollt provokant“, den Charakter der knallharten Frau nimmt man Bayer nicht ganz ab.
Vorgetragen wird dieses Hörbuch von Anna Thalbach. Sie nimmt auch die „schlüpfrigsten“ Stellen, ohne aus der Fassung zu geraten. Herausforderung gemeistert. Übrigens hat Ulrich Tukur am Ende der Story eine kleine Gastrolle.
Das Ende der Geschichte wiederum hat mir
sehr gut gefallen. Die überraschende Wendung, wie sie besser nicht
sein könnte. Dieses Hörbuch lebt alles in allem von einer guten,
einfühlsamen Erzählerin und einer ordentlichen Ladung Sex und
Erotik.
| Hörspiegel-Skala: | |
| 1. Story |  |
| 2. Atmosphäre |  |
| 3. Sprecher |  |
| 4. Soundtrack |  |
| 5. Aufmachung | |
| ENDERGEBNIS (gerundet) | |