Hörspiegel-Meinung (ste):
Paul Auster begibt sich in seinem Roman
„Timbuktu“ auf vier Pfoten und schlüpft in den Kopf des Hundes Mr.
Bones. Mr. Bones und sein Herrchen leben auf der Straße. Als sein
Mensch sehr krank wird, erzählt er seinem Hund vom Paradies. Es heißt
Timbuktu. Das findet Mr. Bones sehr interessant. Der Mensch stirbt. Und
Mr. Bones sucht seinerseits nach Timbuktu.
Komische Story? Auf den ersten Blick vielleicht. Aber Paul Auster gelingt es, aus dieser möglicherweise leicht zu belächelnden Geschichte einen spannenden wie intelligenten Roman zu schreiben.
Umgesetzt wurde Austers Story von Hörspiel-Regisseur Leonhard Koppelmann, der bereits zahlreiche andere erfolgreiche Hörspiele inszeniert hat (z.B. „Artemis Fowl“ oder „Eine Billion Dollar“). Eine – passend zur Stadtstreicheratmosphäre – eher schlichte musikalische Unterstützung vermischt sich mit Großstadtklängen. Die Sprecher agieren natürlich. Insbesondere Lars Rudolph kauft man das Hundeleben sehr gut ab. Volker Lechtenbrink agiert als sterbender Stadtstreicher Willy. Auch eine gute Leistung. In einer weiteren Nebenrolle ist auch Sven Plate, bekannt aus der Serie „Point Whitmark“, zu hören. Ein trauriges Ende krönt dieses außergewöhnliche Hörspiel.
Ein Tipp für alle Auster-, Hunde-,
Großstadt- und Fabel-Fans. Oder auch für diejenigen, die gern
einmal eine ganz andere Perspektive ausprobieren möchten.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |