Paul Auster
"Leviathan"

© 2006 Der Audio Verlag
Rückentext:
Ein Mann jagt sich mit einem selbstgebauten Sprengsatz in die Luft. Während die Polizei noch über seine Identität rätselt, ahnt Schriftsteller Peter Aaron, wer der Tote ist: sein Freund Benjamin Sachs. Doch warum hat er das getan? Aaron ruft sich die Vergangenheit noch einmal ins Gedächtnis. Und stößt auf einige Dinge, die alles andere als erfreulich sind.

Hörspiegel-Meinung (ste):
Paul Auster schaffte es immer wieder. Er schreibt Romane, die man nur schwer fassen kann. Erzählstränge, die weniger Handlung als vielmehr Dialoge über und Beschreibungen von Beziehungen und Gefühlen haben. Für „Leviathan“ kann man das so beschreiben: Der Protagonist, Peter Aaron, betrachtet aus einer Retrospektive das Leben seines Schriftstellerkollegen Ben Sachs. Von deren Kennenlernen bis zu Sachs‘ Tod. Man erfährt eine Menge über das Leben der New Yorker Schriftsteller in den 1970er/80er-Jahren. Aber das ist nur so nebensächlich für den Roman wie es für Ben Sachs nebensächlich erscheint, dass Aaron mit seiner Frau schläft. Doch nicht das ist es, was ihn zerstört. Er versäumt es vielmehr, sich seiner Zeit anzupassen, und das treibt ihn in seinen spektakulären Selbstmord hinein.

Die Hauptsprecher des Hörspiels „Leviathan“ sind Ulrich Matthes und Udo Schenk. Brillant!

Die Aufmachung ist schlicht, die Musik hingegen sehr stimmungsvoll. Ein nachdenklich machendes Hörspiel aus dem Audioverlag zum „Nice Price“.
 

Hörspiegel-Skala:
1. Story
2. Atmosphäre
3. Sprecher
4. Soundtrack
5. Aufmachung
ENDERGEBNIS (gerundet)
(Nico Steckelberg, © 2006 Der Hörspiegel )