Hörspiegel-Meinung (ste):
Paul Auster schaffte es immer wieder.
Er schreibt Romane, die man nur schwer fassen kann. Erzählstränge,
die weniger Handlung als vielmehr Dialoge über und Beschreibungen
von Beziehungen und Gefühlen haben. Für „Leviathan“ kann man
das so beschreiben: Der Protagonist, Peter Aaron, betrachtet aus einer
Retrospektive das Leben seines Schriftstellerkollegen Ben Sachs. Von deren
Kennenlernen bis zu Sachs‘ Tod. Man erfährt eine Menge über das
Leben der New Yorker Schriftsteller in den 1970er/80er-Jahren. Aber das
ist nur so nebensächlich für den Roman wie es für Ben Sachs
nebensächlich erscheint, dass Aaron mit seiner Frau schläft.
Doch nicht das ist es, was ihn zerstört. Er versäumt es vielmehr,
sich seiner Zeit anzupassen, und das treibt ihn in seinen spektakulären
Selbstmord hinein.
Die Hauptsprecher des Hörspiels „Leviathan“ sind Ulrich Matthes und Udo Schenk. Brillant!
Die Aufmachung ist schlicht, die Musik
hingegen sehr stimmungsvoll. Ein nachdenklich machendes Hörspiel aus
dem Audioverlag zum „Nice Price“.
Hörspiegel-Skala: | |
1. Story | ![]() |
2. Atmosphäre | ![]() |
3. Sprecher | ![]() |
4. Soundtrack | ![]() |
5. Aufmachung | ![]() |
ENDERGEBNIS (gerundet) | ![]() |