Ein Gothic-Debüt der Extraklasse
Silvery
3 CDs zu gewinnen!!
(Mehr Infos am Ende des Berichtes)

Bericht © 2004 Michael Brinkschulte, Der Hörspiegel
Fotos © Dark Wings

Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis eine Band ihr Debütalbum präsentiert, die das Zeug dazu hat, den Olymp zu erklimmen. 1999 fing das ganze an, drei Mann, alle ausgebildete Musiker an ihren Instrumenten langjährig tätig, wollten ein gemeinsames Projekt realisieren. Die Richtung stand für Rico Hüllermeier (Keyboards, Programming), Falo (Gitarre) und Jens (Bass) fest. Einzig eine Sängerin fehlte. Doch wie findet man eine solche? Klar, die Wege sind für den Normalsterblichen eh nicht einfach zu überblicken, denn Bands die es ernst meinen mit guter Musik gehen nicht ins Fernsehen und machen verrückte Casting-Shows.
Die drei Musiker von Silvery gingen einen anderen Weg, der zwar ungewöhnlich scheint, aber zum Erfolg führte, nicht nur im Hinblich auf das Finden einer Sängerin, nein auch dahingehend, dass deren Leistung einfach eindrucksvoll ist.
Aber zurück zum Verfahren; Es wurden in einschlägigen Musikmagazinen Anzeigen geschaltet. Auf eine solche Anzeige im „Sonic Seducer“ meldete sich Rosa Unrau. Die Bielefelderin, die an verschiedenen Musikschulen eine Gesangsausbildung genossen hatte, kam zu ersten Proben und es zeigte sich schnell, dass sie die richtige Wahl war. Rosas Stimme überzeugt somit auch auf dem Debut-Album „BlackBox“, welches nun nach langen vier Jahren beim Label Dark-Wings erscheint.

Innerhalb der vier Jahre bis zum erscheinen des Albums waren Silvery natürlich nicht untätig. Bevor sie ihr Debütalbum in Angriff nahmen produzierten einige Stücke, die vor allem auf Samplern veröffentlicht wurden. Der größte Erfolg für die Band ergab sich hierbei durch die Teilnahme am Tributesampler „The Tongue Achieves The Dialect“ in Memoriam Rozz Williams. Der auf dieser Scheibe zum Besten gegebene Song schaffte es in den USA in die Clubs und auf Grund dieser Lorbeeren wurde in Chicago eine Releaseparty für das 2003 produzierte Demo von Silvery veranstaltet.
Angespornt durch diese internationalen Lorbeeren ging es dann an die Produktion des Albums „Black Box“, welches nun vorliegt. Die Band beschreibt das Ergebnis als „Dark Pop Experience“ doch das was sich hinter dieser Formation zu verbergen scheint, ist wohl die Gothic-Rock-Zukunft. Dies vor allem deswegen, da sich in dieser Band Musik und Stimme zu einer Einheit ergänzen, die schon lange nicht mehr in dieser Form da war.

Dem Album wohnen viele verschiedene Gesichter inne, die erst nach mehrmaligem hören richtig klar herauskommen. So beginnt das Album bei „More Than a 1000 Years“ mit Melodie und Gitarren, die schon allein für sich stehen könnten. Doch dieser rein musikalische Akt war ja den Herren von Silvery nicht genug, wie wir bereits erfahren haben. Daher kommt nach kurzer Zeit schon Rosas Stimme hinzu und rundet das Ganze in einer Richtung ab, die das Ohr erfreut und ins Album hineinzieht. Auf diesen Einstigspunkt folgen Stücke, die durch ihr gutes Songwriting bestechen und deutlich machen, was für eine Dynamik die Band hat.
Man verfällt nicht in Einheitsbrei und lässt das anfängliche Konzept einfach durchlaufen, was viele Bands ja leider immer wieder tun, nein, hier werden alle Facetten an Möglichkeiten ausgeschöpft. Zum einen natürlich die stimmliche Variante, die auf Rosas Potential zurückgreift, die dem Album, wie sollte es anders sein, eine eigene Note aufdrückt. Sie wechselt von gradlinigen Passagen bis hin zu Höhenflügen in denen sie Töne trifft, die vielen ihr ganzes Leben lang verwehrt bleiben.
Seitens der musikalischen Ebene kann man sicherlich Anleihen bei Vorbildern der Band erkennen, als da wären Joy Division, The Cure, Depeche Mode, Rozz Williams und, man höre/lese und staune, Portishead und Tori Amos. Diese Vielzahl an Vorbildern lässt jedoch nun nicht den Schluss zu, dass diese alle in einen großen Topf geworfen und gut gerührt wieder abgeschöpft werden. Silvery haben zwar einige Vorbilder gesteift, doch das gilt eher als Homage. Alle Songs haben ein unterschiedliches Gewand und ergeben somit ein abwechslungsreiches Album das keinen Vergleich mit Szenegrößen zu scheuen hat.

Wer sich von dieser Band ein Live-Bild manchen möchte kann dies tun am
22.05.2004 in Dortmund im Club Synchron
11.06.2004 in Rudolstadt in den Saalgärten
13.06.2004 in Magdeburg auf dem dortigen „THAT SPRING FESTIVAL“

Der Hörspiegel verlost dreimal das aktuelle Silvery-Album "Black Box". Wer gewinnen möchte, sollte uns einfach eine kurze E-Mail mit seiner Adresse unter dem Betreff "Silberstreif am Horizont" an Nachtfalke_BS@gmx.de (Klick) senden! Einsendeschluss ist der 27.05.2004. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt.

(Michael Brinkschulte, © 2004 Der Hörspiegel )