Hörspiegel: Schon mit Eurem ersten Album im Gepäck seid Ihr auf Tour gewesen und habt mit Die Happy, Nickelback und Liquido auf einer Bühne gestanden. Welcher Bereich liegt Euch näher, Touren und Publikum anheizen oder eine Platte im Studio zu produzieren?
Five and the Red One: Eigentlich hat beides seine Reize, wobei uns persönlich Touren und das Publikum zu spüren lieber sind.
Studioarbeit kann an gewissen Punkten sehr aufreibend sein, da man nicht die Energie des Publikums spürt. Es ist aber auch sehr interessant zu sehen, wie sich Songs im Studio weiterentwickeln können. Aber um die Frage ganz klar zu beantworten, sind es die Liveshows, die wir vorziehen.Hörspiegel: Die anstehende Tour startet im Vorprogramm von Alice Cooper und Whitesnake. Wie kam es zu der Verpflichtung? Haben die Herren Eure Scheibe gehört und Euch gefragt, oder stand das Management hier in den Startlöchern und hat trefflich organisiert?
Five and the Red One: Natürlich spielt unser Material eine wichtige Rolle. Zum anderen hat unser Manager einen super Job gemacht, schließlich hat er dafür gesorgt, dass die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Songs hören.
Hörspiegel: Den ersten Live-Auftritt im Fernsehen mit neuem Material, der Single „crash the sky“, hattet Ihr beim Boxkampf von Arthur Abraham. Was verbindet Euch mit dem Boxsport?
Five and the Red One: Vor der Einladung Arthur Abraham zu unterstützen, hat uns relativ wenig mit Boxsport verbunden. So einen Kampf jedoch live zu sehen ist sehr intensiv und war für uns alle ein riesen Erlebnis. Es war sehr interessant zu sehen, wie sich unsere Musik mit dem Sport verbinden ließ.
Hörspiegel: Das neue Album bietet ruhige Songs, die eher nachdenklichen Anklang haben, aber auch Kracher, die sicherlich bestes Clubfutter sind. Wie viele Songs habt Ihr verworfen, bevor das Album mit seinen 10 Songs als Gesamtwerk stand?
Five and the Red One: Vier Songs haben wir während den Aufnahmen verworfen, weil wir merkten, dass sie nicht in das Gesamtkonstrukt des Albums passten.
Hörspiegel: Wer ist für die Anordnung der Songs auf dem Silberling verantwortlich? Gemeinschaftsentscheidung, „Herrschervotum“ oder Zufallsprodukt?
Five and the Red One: Unser Sänger David, der die ganze Zeit mit im Studio war, hat die Grundanordnung der Songs gemacht und allen vorgestellt. Dann wurde darüber gesprochen und noch einzelne Nummern getauscht. Also eigentlich Gemeinschaftsentscheidung.
Hörspiegel: Ihr habt den aus dem „Top Gun“ Soundtrack stammenden Song „Danger Zone“ von Kenny Loggins als Coverversion auf dem Album. Welches düstere Geheimnis steckt hinter der Auswahl dieses Songs?
Five and the Red One: Eigentlich stammt der Song von David Loggins.
Tim unser Drummer ist ein Riesen Top Gun Fan und schlug den Titel zum Spaß vor. Beim Proben stellte sich heraus, dass die Nummer schnell zu rocken anfing und somit gut zur Marschroute unseres Albums passte. Außerdem stehen wir auf gute alte Rockmusik. Wenn sich daher die Möglichkeit ergibt, einen Song Menschen näher zu bringen, die Ihn noch nicht kennen, erfüllen wir auch noch unser Soll, das wir unseren Idolen schuldig sind. ?
Hörspiegel: Der Titel des Albums „Mother Bomb Phoenix“ (hier geht's zum Review) lässt vielfältige Interpretationen zu. Welche Interpretationen bevorzugen David, Sebastian, Tobias, Raphael, Jens und Tim?
Five and the Red One: Bei der Titelauswahl und der Interpretation gibt es nur eine einheitliche Interpretation von Seiten der Band und des Managements.
Für uns ist es eine Kampfansage! An unsere Fans, an die Industrie und vor allem an uns selbst, denn "Mother Bomb Phoenix" bedeutet für uns übersetzt soviel wie: Das Ding wirds! Den Titel hatten wir schon bevor wir ins Studio gegangen sind und haben dementsprechend auch versucht, nur Songs aufzunehmen, die diesem Anspruch gerecht werden.
Außerdem dachten wir, dass wir gezielt einen Namen wählen, der viele Interpretationen offen lässt, aber auch ohne großes Nachdenken einfach wirkt.Hörspiegel: Die Lyrics zu Euren Songs stammen, mit Ausnahme des Cover Songs, von David. Geht Euer Songwriting von den Texten aus oder verfasst David die Texte zu zuvor entwickelten Melodien?
Five and the Red One: Eigentlich entstehen die Lyrics beim Songs schreiben, alles geht also Hand in Hand. Wobei diese Entwürfe dann schon noch überarbeitet werden, das passiert dann alles in Ruhe und das macht Dave dann mit Oli.
Hörspiegel: Vielfach fragt man Bands nach musikalischen Einflüssen. Darauf möchte ich hier mal verzichten. Vielmehr interessiert es mich mit wem Ihr gern einmal gemeinsam auf die Bühne möchtet. Und warum!
Five and the Red One: Eigentlich geht der Traum für alle im November in Erfüllung. Sepp ist seit er elf Jahre alt ist ein riesen Alice Cooper Fan, David liebt David Coverdale. Raphi ist seit der die Live DVD von Whitesnake gesehen hat Doug Aldrich Fan, Tim steht mit Eric Singer sowieso mit einem der größten Drummer der Rockgeschichte auf der Bühne. Zudem ist es für alle das Größte in den bekanntesten Hallen Deutschlands seine eigenen Songs zu spielen und viele Leute kennenzulernen.
Hörspiegel: Euer neues Album zeigt sehr viel Spielfreude. Wie lange spielt Ihr schon gemeinsam und in welchen Bands habt Ihr vorher schon gespielt?
Five and the Red One: Wir schreiben seit genau vier Jahren eigene Songs, 2006 erschien auch unsere erste Platte “Universal Masterplan. Fünf Jahre machen wir jetzt schon gemeinsam Musik.
Hörspiegel: Nun noch eine Frage zum Bandnamen. Wie kam es zu diesem Namen und wer ist denn nun der „red one“ von Euch sechs?
Five and the Red One: Tobi ist der RED One, er hat auf seiner linke Oberkörperhälfte ein rotes Feuermal.
Hörspiegel: Abschließend noch eine letzte Frage: Wo seht Ihr Eure zukünftigen Herausforderungen mit der Band?
Five and the Red One: Ich glaube, uns in eine Schublade zu stecken, ist schon sehr schwierig. Als größte Herausforderung sehen wir es noch mehr zu schaffen, unsere Typen in die Musik einfließen zu lassen. Songs zu schreiben, die uns selbst zufrieden stellen, ist das schwierigste aber auch das schönste für uns. Wenn dann Leute unsere Songs annehmen, fühlt sich dies natürlich super an.
Hörspiegel: Danke für Eure Antworten und alles Gute für die Tour!