Kinski talks 3 (The Klaus Kinski Estate Edition No. 4)

Kinski talks 3 (The Klaus Kinski Estate Edition No. 4) Hot

Nico Steckelberg   04. März 2012  
Kinski talks 3 (The Klaus Kinski Estate Edition No. 4)

Film-Tipp

Regie
Erscheinungsjahr
Format
Anzahl Medien
1
FSK-Freigabe
ohne Einschränkung

Rückentext

Sechs TV-Auftritte Kinskis aus den Jahren 1971 bis 1982, die tief in dessen Wesen blicken lassen. Mal prahlerisch und unnahbar mal freundlich und versöhnlich spiegeln die Auftritte die jeweilige Lebenssituation des Ausnahmekünstlers wider. So motzt er über seine Filme und die hiesige Filmindustrie (1971), stellt sich dann aber wieder offen und freundlich einer Befragung zu der skandalträchtigen Premiere von Jesus Christus Erlöser (1971). Andere Mitschnitte geben bisher unbekannte Auskunft über das Verhältnis zwischen Herzog und Kinski (1979). Und schließlich trifft Kinski bei Auf los geht's los (1982) auf Joachim Fuchsberger, seinen alten Mitstreiter aus Edgar-Wallace-Filmen.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
7,0
Darsteller 
 
10,0
Soundtrack 
 
6,0
Aufmachung/Extras 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
7,8

Der dritte Teil der „Kinski Talks“-Reihe zeigt Interviews der Jahre 1971 – 1982.

Zwei der Beiträge stammen aus der österreichischen Fernsehreihe „Apropos Film“ und zeigen Kinski im ersten Beitrag zusammen mit seiner Frau Picknick haltend am Strand sitzen und erzählen. Dabei nimmt er wie gewohnt kein Blatt vor den Mund, gibt jedoch einiges von sich preis, was in späteren Interviews eher unbekannt bleiben soll. Aus dem Jahr 1975 stammt ein weiterer Beitrag der ORF-Sendung, diesmal mit einem älter wirkenden Kinski, der auf der Suche nach der Freiheit verkündet, er wolle die Welt umsegeln.

Ein Aufhorcher für Kinski-Fans dürfte sein, dass diese DVD-Zusammenstellung das so genannte „Waldinterview“ in korrekt zusammen geschnittener Fassung enthält. Es entstand im Rahmen der „Jesus Christus Erlöser“-Promotion und zeigt Kinski mit seinem Interviewer in einem Waldstück. Kinski lässt sich erstaunlich kritische und tief greifende Fragen gefallen und beantwortet sie ungewohnt direkt und offen.

Das Herzstück der „Compilation“ ist sicherlich das ca. einstündige Interview im Rahmen des Telluride Filmfestivals, das Kinski neben Werner Herzog zeigt und in Deutschland bislang so gut wie unbekannt war.

Weiterhin gibt es ein Interview aus dem Jahr 1979 für die „Kinowerkstatt“, bei dem Kinski beinahe freundlich wirkt. Abschließend begrüßt Joachim „Blacky“ Fuchsberger Klaus Kinski zu einem Kurzinterview in seiner Sendung „Auf Los geht’s los“. Auch hier zeigt sich Kinski von seiner kollegialen und freundlichen – beinahe freundschaftlichen – Art.

Insgesamt stellt „Kinski Talks 3“ einen Kontrast zu den bisherigen Veröffentlichungen der Reihe dar. Es zeigt sich wieder einmal, wie stark dieser Schauspieler polarisieren konnte und von Mal zu Mal ein anderer Mensch war – oder immer wieder andere Rollen an sich selbst ausprobierte.

Als Bonus winkt noch ein kurzes Interview mit Regisseur Peter Hajek, in dem er einige seiner Erlebnisse mit Kinski schildert.

Fazit: „Kinski Talks 3“ zeigt einen überraschend zugänglichen und offenen Klaus Kinski.

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