Neues aus dem Hause Danse Macabre

Neues aus dem Hause Danse Macabre Hot

Michael Brinkschulte   10. Mai 2010  
Neues aus dem Hause Danse Macabre

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BEATI MORTUI – Let The Funeral Begin
Die einzige finnische Elektroformation, die bereits mit ihrem Demo vor ein paar Jahren bei´m Sonic Seducer Battle Of The Bands abräumte, direkt mit dem Debut “All but dreams will die” auf die WGT Bühne und als Support von Das Ich gebucht wurde hat im finnischen Winter ihre Rückkehr vorbereitet. “Let the funeral begin” ist ein konsequenter Schritt nach vorne: Gesanglich, textlich und produktionstechnisch weit über dem Niveau der meisten Vertreter des Genres, erweitern Beati Mortui ihr knüppelhartes Elektro-Klangspektrum durch melodiöse und fast gotisch anmutende Vocaleinlagen der Ausnahmesängerin Maria Mortifera.Das Album wird übrigens in zwei Versionen veröffentlicht: Als digitales MP3 Album und als eine auf 666 Stück limitierte Doppel-CD, die neben dem aufwändigen Digipac Remix internationaler Top-Acts wie Suicide Commando, C-Lekktor, Eisenfunk, Centhron und finnischen "Darkstars" wie Proteus, Machine Park, Kuroshio oder ErilaZ enthält. Von den harten durchschlagenden Dancefloor-Knallern zu Cross-Over Songs und Gitarrenwänden setzen neue Zeichen in der Entwicklung von Beati Mortui. Bruno Kramm (DAS ICH) performt in dem Stück "Deathrow" im Duett mit Maria. Gemastert wurde das Album von Jan L., dem Mann hinter Noisuf-X und X-Fusion welcher wohl bekannt für seine qualitativ hochwertigen Arbeiten ist. Der Opener "Vision Of Hell" wird als MP3 Singleauskopplung am 3. Mai veröffentlicht werden. Diese Singleauskopplung wird ebenso Remixe von den EBM Pionieren Suicide Commando und den mexikanischen C-Lekktor enthalten. Zweit Tracks wurden bereits auf der Endzeit Bunkertracks Compilation (Soulreaper) und dem Dark Alliance Sampler (Prey) veröffentlicht. Jetzt nach Beendigung der Arbeiten am Album werden Beati Mortui auf die Bühnen der Welt zurück kehren und diese im Spätsommer rocken. Let the Funeral Begin!

OBERER TOTPUNKT – Stiller Zoo
Es war einmal – die Gegenwart.
Die wurde zur Vergangenheit.
Aus Vergangenheit wurde Geschichte.
Und am Ende bleiben nur Geschichten.
An die wir uns nicht mehr genau erinnern. Mythen, Märchen, Sagen oder biblische Geschichten haben eines gemeinsam – sie wurden von Menschen verfasst, die damit etwas vermitteln wollten: Orientierung und Wahrheit, der Versuch, das Chaos zu ordnen und der Beliebigkeit Sinn zu verleihen. Geschichten helfen uns, Ängste zu kanalisieren. Märchen sind ein Erzählgenre, in dem alles möglich ist: Es gibt gute Feen, böse Hexen, verschlagene Trolle, sprechende Tiere, es gibt blutrünstige Ungeheuer, Wunder und Zauberei. Märchen handeln von kollektiven Wünschen, Sehnsüchten, Phantasien und Ängsten. Sie spielen in der Vergangenheit und meinen doch die Gegenwart. Das dritte Album von ::OT:: Oberer Totpunkt mit dem Titel “Stiller Zoo” führt in eine Welt mit märchenhaften Elementen, doch der Gegenwartsbezug ist immanent, so wie auch jedem Augenblick seine Endlichkeit anhaftet. Alles, was uns so bedeutsam erscheint, ist wichtig nur im Rahmen eines sehr engen Koordinatensystems. Die Ewigkeit bringt Ruhe in den Lauf der Dinge... Wir alle sind „Gefangen im Vergangenen", in unserem stillen Zoo, dem Käfig der ausgestopften Tiere. Denn: “Langfristig gesehen sind wir alle tot” (John Maynard Keynes)



BETTINA BORMANN (Frontfrau von Oberer Totpunkt) – Imago
Genre: Hörbuch & Buch
Die 35-jährige Sabrina Rohmer lebt eine aufrichtige, eine wahre Liebe. Objektiv betrachtet hat dieses Glück allerdings zwei Schönheitsfehler: Erstens, ihr Geliebter ist ihr Vater, und zweitens, der ist seit achtzehn Jahren tot. Sabrina, die ihren Lebensunterhalt als Taxifahrerin bestreitet, hat keine Beziehung zu sich selbst und kann auch keine Beziehung zu anderen Menschen eingehen. Ihre vitalen Kräfte erstickt sie mit Selbstbestrafungsritualen, die ihr Schuldgefühl zum Schweigen bringen sollen; denn den Umstand, dass ihr Vater, Bernhard Rohmer, vor achtzehn Jahren die Familie verließ – angeblich wegen einer anderen Frau, so erklärt es jedenfalls ihre Mutter –, schreibt Sabrina sich und ihrem Verhalten zu: Sie deutet das zufällige Aufeinandertreffen von drei einschneidenden Ereignissen als kausal zusammenhängend: Kurz vor seinem Verschwinden überraschte ihr Vater sie bei ihrer ersten sexuellen Begegnung mit einem Jungen, was Vater und Tochter voneinander entfremdete. Bald nach diesem Ereignis plagten sie heftige Unterleibsschmerzen. Der ambulante Eingriff ihrer Ärztin brachte ein Zellknäuel mit ausgebildeten Haaren und Fingernägeln zutage: Es handelte sich um das Phänomen Foetus in Foetu, was bedeutet, dass von zwei befruchteten Eizellen sich eine die andere einverleibt – für Sabrina ein Schock, denn sie wurde schon im Mutterleib zur Mörderin ihres Zwillings, so jedenfalls interpretiert sie es. Und dann verschwand ihr Vater. Sabrinas Leben beschränkt sich auf ihre Arbeit und auf die Erfüllung ihrer Pflicht als Tochter. Sie ist die Lebensader für ihre Mutter, Elisabeth Rohmer, die sich seit achtzehn Jahren weigert, aus dem Haus zu gehen. Als ihre Mutter stirbt, zieht Sabrina in deren Eigentumswohnung und entdeckt die mumifizierte Leiche ihres Vaters, die ihre Mutter all die Jahre versteckt hat. Diese Entdeckung verändert für Sabrina alles, denn: er hat sie nicht verlassen! Die Leiche weist eine Schädelverletzung auf, aus der Sabrina schließt, dass ihre Mutter den Vater erschlagen hat. Die Leiche wurde nie vermisst: Sabrinas Mutter behauptete, er sei zu seiner Geliebten in eine andere Stadt gezogen, und der Geliebten wiederum sagte sie, ihr Mann sei zu seiner Familie zurückgekehrt. Sabrina ist glücklich über ihre Entdeckung und lebt fortan mit ihrem toten Vater. Sie blüht auf und verhält sich wie ein verliebter Backfisch. Doch dann taucht ihre Halbschwester auf, von der Sabrina nichts wusste, und fordert ihren Platz im Familienkreis. Ihr Interesse an der Vergangenheit weckt auch Sabrinas Neugier. Im Gespräch mit alten Bekannten wird das positive Bild, das sie von ihrem Vater hat, immer wieder erschüttert – sie stellen ihn dar als egoistischen, eitlen und gewissenlosen Menschen, der Frauen nur benutzt hatte. Aber diese Sicht der Dinge kann sie nicht zulassen, das würde ihre gesamte Lebenskonstruktion zerstören. Schließlich führen ihre Nachforschungen sie zu der Person, die zur Aufklärung beitragen kann: ihrem Nachbarn, Karl Worbes. Sie erfährt nicht nur, dass ihre Mutter einen Geliebten hatte, und dass ihr Vater im Kampf mit ihm und ihrer Mutter zu Tode kam, sondern auch, dass Worbes ihre Mutter erpresst hat. Das versucht er nun auch bei Sabrina. Die Nachbarschaft im Haus bildet einen eigenen Mikrokosmos, in dem auch Gesine Weidkamp, die halb blinde ehemalige Biologielehrerin, ihre Ziele verfolgt: Karl Worbes wird langsam und unauffällig mit dem Gift der Engelstrompete, Brugmansia, getötet, ein Plan, den sie gemeinsam mit Sabrinas verstorbener Mutter gefasst hat. Gesine Weidkamp versteht sich als eine Art gerechte Rächerin, denn sie musste als Kind erleben, dass sich ihre geliebte Schwester umbrachte, nachdem sie von einem Familienmitglied vergewaltigt worden war. Auf ihr Konto geht eine ganze Reihe von verstorbenen Männern. Die späte Freundschaft zu Gesine Weidkamp eröffnet Sabrina die Lösung für ihre Probleme – sie vergiftet die, die ihre traute Zweisamkeit stören. Denn: Diese Liebe ist nicht teilbar. Und sie ist für immer und ewig.

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