Geschöpf der bösen Träume

Geschöpf der bösen Träume Hot

Nico Steckelberg   23. Mai 2012  
Geschöpf der bösen Träume

Rückentext

Etwas Unerklärliches geschieht im Haus in der William-Prescott-Road. Jay will und kann es nicht glauben, aber seine Mutter scheint wahrhaftig von einer dämonischen Spukgestalt besessen zu sein. Zudem geht ein plötzlicher Verehrer bei ihnen ein und aus, dessen gefährlichem Charme die verängstigte Mrs Lawrence immer mehr verfällt.

Ist besagter Maurice Micklewhite gar schuldig am tragischen Unfall einer jungen Frau in der Nachbarschaft?

Tom und Derek setzen alles daran, zu helfen, aber die Zeit rinnt ihnen davon.

Auf der Spur der verschwundenen Toten wird auch Jay zum Opfer des teuflischen Nachtmahrs ...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
10,0
Soundtrack 
 
9,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,8

Jays Mutter träumt schlecht. Nachts wacht sie auf und schreit um Hilfe, weil sich ein unheimliches Geschöpf auf ihre Brust gesetzt hat. Ein Nachtmahr! Aber auch beruflich stehen für sie Herausforderungen an. Die wichtigste Zeugin in einem Gerichtsverfahren, in dem auch Jays Mutter eine zentrale Rolle spielt, stirbt bei einem Unfall. Oder war es Mord? Jay, Tom und Derek vom Radiosender Point Whitmark ermitteln erstmals in einem Fall von Wirtschaftskriminalität. Und dabei geraten sie einmal mehr an undurchsichtige Gestalten, wie beispielsweise den neuen Freund von Jays Mutter - der beträchtliche Jahre älter ist als sie. „Böser geht’s nicht!“

Ui, das sind aber ganz schön viele erwachsene Themen für eine Jugendserie: Wirtschaftskriminalität, Mutter-Sohn-Konflikte, Rechtsanwaltskanzleien, eine echte Mordermittlung… Und trotzdem ist die Folge recht rund geworden. Was diesmal eher wie ein Fremdkörper wirkt, ist der fantastische Aspekt: Der Nachtmahr. Meines Erachtens hätte die Folge auch ohne Fantasy funktioniert, auch wenn das sichtlich nicht so gut zum roten Faden der Serie gepasst hätte. Aber schädlich ist der Nachtmahr nicht, denn er bietet zumindest genug Raum für angenehm schaurige Szenen, und ordentlich aufgelöst werden die Szenen nachher auch noch.

An der Sprecherfront gibt es neben den Stammstimmen unter anderem Karin Buchholz als Mrs. Lawrence und Ulrich Voß als Charles Laughton zu hören. Hervorheben möchte ich diesmal vor allem Bert Stevens in seiner sehr undurchsichtigen Rolle als Maurice Micklewhite. Ein gutes Ensemble.

Der Soundtrack hält diesmal die Waage zwischen orchestralen Hollywood-artigen Stücken und den typisch prog-rockigen Point-Whitmark-Instrumentals. Eine außergewöhnlich vertonte Szene möchte ich hervorheben: Das Radioteam versteckt sich in den Kühlkammern einer Leichenhalle um ein Gespräch zu belauschen. Die Atmosphäre ist sehr spannend und beklemmend zugleich gestaltet. Man fühlt sich als Hörer als sei man selbst in einer der Kammern gefangen. Speziell macht diese Szene auch die musikalische Untermalung. Während des gesamten belauschten Gespräches hören wir einen treibenden Beat. Das Ganze erinnert mich in gewisser Weise an eine unspezifische Computer-Adventure Cut-Szene. Wer solche Spiele schon einmal gespielt hat, darf sich die Stelle gern noch einmal anhören und daraufhin prüfen. :-)

Fazit: Mir gefällt dieser erwachsenere Touch sehr gut bei Point Whitmark. Auch die recht straighte Story à la „Gerichtsthriller mit Fantasyeffekten“ hat was! Ob das die ganz jungen Hörer genauso sehen, da bin ich mir nicht sicher. Ordentlich Spannung ist in jedem Fall gegeben.

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