Alligator Farm Hot

Nico Steckelberg   08. Oktober 2016  
Alligator Farm

Rückentext

Tief in den Sümpfen der Everglades liegt die Alligator Farm der Eastmans. Es ist ein Ort ohne Widerkehr. Wer hier ankommt, soll von der Bildfläche verschwinden und zwar spurlos. Davon ahnt der junge Dale Ferguson nichts, der sich im Familienurlaub mit seinem tyrannischen Vater Don auf einen Jagdausflug begibt. Der ideale Vorwand, um den ungeliebten, gewalttätigen Patriarchen durch einen Unfall loszuwerden. Als die beiden Zeugen eines kaltblütigen Mords werden, ist es bereits zu spät für sie. Vater und Sohn finden sich in einer Situation wieder, aus der sie nur gemeinsam entkommen können. Doch die Chancen sind äußerst gering. 

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
8,8

Wenn Sie glauben, Ihre Familienverhältnisse ließen zu wünschen übrig, empfehle ich die Hörspielfolge „Alligator Farm“ (22) der Thriller-Serie Mindnapping. Wie bereits die vorherigen Episoden ist auch diese eigenständig. Kernplot ist ein „Familienausflug“ in die Sümpfe der Everglades. Dabei klingt das Wort „Ausflug“ dafür viel zu nett. Denn der Vater der tyrannisiert seine Frau und seine Kinder, wo es nur geht. Der Umgangston ist rau, die Behandlung bestenfalls kaltherzig. Kein Wunder, dass sein Sohn plant, ihn während der Jagd in den Sümpfen zu ermorden. Doch es kommt anders. Beide werden Zeugen eines kaltblütigen Mordes. Doch damit nicht genug. Sie werden gefasst und von den Mördern auf deren Alligatorfarm als Hilfsarbeiter eingespannt. Zumindest solange sie sich führen…
 
Diese Folge bereitet dem Hörer vom ersten Augenblick an ein emotionales Unbehagen, von dem er sich die gesamte Folge lang nicht erholen kann. Das hat Autor Markus Duschek schon sehr gekonnt konzipiert. In jeder Szene lauert Lebensgefahr, und die Alligatoren sind dabei noch die kleinere Gefahr. Viel schlimmer sind hier wie immer die agierenden Personen.
 
Das Ensemble ist überschaubar und gut. Oliver Stritzel spricht den Bad Daddy, Nils Rieke seinen Sohn Dale. Auch schön, Marion von Stengel einmal wieder zu hören, in diesem Hörspiel als Mutter. Doch Regisseur Patrick Holtheuer besetzt auch die Nebenrollen mehr als ordentlich. So ist beispielsweise Lutz Mackensy in einer fiesen Killer-Rolle zu hören, und auch Jan-David Rönfeld (um nur zwei zu nennen) macht einen Klasse-Job.
 
Der Soundtrack stammt diesmal von Dominik Pobot und schmiegt sich gut ins Setting ein. Spannung und Action werden passend untermalt. Die Geräuschkulisse ist stimmig.
 
Als Cover-Illustration hätte ich vielleicht das Bild verwendet, das die CD ziert, da erkennt man auf den ersten Blick das dargestellte Tier, während sich die Cover-Alligatoren doch ganz gut tarnen und man 2 oder 3 Sekunden braucht um zu realisieren, was man da gerade sieht.
 
Fazit: Eine gelungene Folge, deren Ende vielleicht etwas schwacher ist als die Showdowns der letzten paar Mindnapping-Folgen, jedoch insgesamt durch ihre unangenehm bedrückende Angstatmosphäre zu bestechen weiß.

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