Momo Hot

Nico Steckelberg   31. Dezember 2009  
Momo

Rückentext

Momo wehrt sich gegen die grauen Herren, die die Menschen betrügen und dazu bringen, ihre Zeit zu sparen statt zu nutzen. Eine wunderbare Parabel über das Glück, mit Armin Müller-Stahl, Mario Adorf und dem Starregisseur John Huston als Meister Hora.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
7,0
Darsteller 
 
7,0
Soundtrack 
 
6,0
Aufmachung/Extras 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
7,0

Die Geschichten von Michael Ende waren stets nicht einfach nur Kindergeschichten. Sie waren kleine philosophische Kunstwerke, die bei den kleinen Lesern Spannung, Atmosphäre, manchmal Angst und Freude hervorriefen und die erwachsenen Leser auf einer tieferen Ebene ansprachen.

Die wohl bekannteste Ende-Verfilmung ist „Die unendliche Geschichte“. Ein Film, der mit starken Bildern und einem tollen Soundtrack zeitlos wirkt. Ein weiterer Film, der auf einer Geschichte Michael Endes beruht, ist „Momo“ aus dem Jahr 1986. Die deutsch-italienische Co-Produktion unter der Regie von Johannes Schaaf verschaffte vor allem der Hauptdarstellerin Radost Bokel viel Aufmerksamkeit: Das kleine Mädchen mit den wuseligen Locken. Neben ihr spielen u.a. Mario Adorf, Armin Mueller-Stahl und John Huston im Film mit.

Ja, es ist in der Tat sehr unheimlich, wenn die „grauen Herren“ die Zeit der Menschen stehlen. Hier beweist der Film eine tiefe, bedrückende Atmosphäre. Allerdings schafft er es – anders als „Die unendliche Geschichte“ – nicht in den Olymp der zeitlosen Filme. Ihm ist sein Alter anzumerken. Ihm fehlt aus heutiger Sicht eindeutig eine Portion Tempo. Auch die Charaktere erscheinen altbacken und bider. Der Soundtrack reißt einen nicht vom Hocker.

So ist „Momo“ denjenigen zu empfehlen, die den Film als Kinder oder Jugendliche gesehen haben und sich von ihm haben verzaubern lassen. Wer damals verzaubert war, für den wird dieser Zauber auch heute noch wirken. Ein Publikum, das den Film nicht mit Kindheitserinnerungen verbindet, wird den Zugang nur schwer finden. Dann empfiehlt sich wohl eher das Hörbuch.

Schön ist es aber auf jeden Fall, dass „Momo“ nach langer Abwesenheit wieder zu haben ist. Auf DVD von Oetinger Kino.

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