Christiane F - Mein zweites Leben

Christiane F - Mein zweites Leben Hot

Michael Brinkschulte   27. Mai 2016  
Christiane F - Mein zweites Leben

Hörbuch

Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
4

Rückentext

Ein Schicksal, das ganze Generationen bewegte
 
Das Schicksal der damals 14-jährigen, drogenabhängigen Prostituierten Christiane F. aus WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO ging um die Welt. Generationen sind mit der Geschichte und dem Mythos Chistiane F. aufgewachsen. Aber wie ging es weiter?
 
35 Jahre später erzählt Christiane Felscherinow ihr ganzes Leben. Eine Geschichte von Hoffnung und Hölle – glücklichen Jahren in Griechenland, Überlebenskampf im Frauenknast, Abenteuern unter Rock-Idolen, Literaturstars und Drogenhändlern – und vom Kampf, trotz aller Rauschgift-Exzesse eine gute Mutter für ihr Kind zu sein.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
5,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
8,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
6,8

Wie ist das Hörbuch umgesetzt?
 
Anna Thalbach, die schon im Hörbuch WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO die Passagen der Christiane F las, leiht auch der bearbeiteten Fassung der Lesung des zweiten Buches ihre Stimme. Sachlich und mit stimmigem Tempo liest sie die 266 Minuten lang, die auf vier CDs
untergebracht sind. Die CDs stecken in einem Digipack. Im Innern sind Foto und kurze Vita von Sprecherin und Autorin zu finden.
  
Resümee:
 
Das Interesse an Christiane F ist groß, denn viele Menschen wollen wissen was aus der Frau geworden ist, die als bekannteste Drogensüchtige Deutschlands bezeichnet werden kann. Nicht zuletzt aufgrund der Verfilmung ist sie auch heute noch weithin bekannt. Und so verblüffte es nicht, dass 35 Jahre später ein weiterer Rückblick auf das Leben folgt.
 
Die Schilderungen setzen dabei nicht chronologisch an und bringen zum Teil auch erneut Inhalte von ‚Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‘ zu Gehör. Dies und die sprunghafte Erzählweise machen das Hörbuch zu einem eher langatmigen und nur bedingt informativen Werk. Viele Inhalte sind zudem nicht allein auf die Person Christiane Felscherinow sondern in weiten Bereichen auf die damalige Musikszene und deren Entwicklung bezogen.
Zwar sind immer auch Berührungen zwischen Christiane F und einzelnen der Musiker beschrieben, aber die allgemeinen Hintergründe schweifen eher in die Geschichte der Musikszene ab.
 
Dass Christiane F zunächst Fortschritte machte, als Mutter ihr Leben wandelte, dann jedoch das Sorgerecht für ihren Jungen verlor, wieder in den Drogensumpf zurückfiel und vieles mehr, wird manches Mal zur Nebensache. Zudem wirkt das Buch inhaltlich auch widersprüchlich, vor allem dann, wenn einerseits dargelegt wird, dass die Autorin Abstand zu dem Rummel um Christiane F haben möchte, andererseits durch die Betitelung des Buches selbst gerade daran anknüpft.
 
Mit dem mit den Journalisten Kai Hermann und Horst Rieck in den 70ern verfassten ‚Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‘ nicht zu vergleichen. Trotzdem ist die Hörbuchfassung durch die gelungene Lesung durch Anna Thalbach eine gelungene Ergänzung zum ersten Hörbuch.

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