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Was sind eigentlich Büchermenschen? Die Schriftstellerin Helene Hanff war ganz bestimmt ein solcher. Und das bedeutet nicht, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit in S- und U-Bahn mit einem Buch in der Hand aus der Realität flüchtete. Vielmehr lebte sie für ihre Bibliothek. Der Briefwechsel, den man im Hörbuch „84, Charing Cross Road“ zwischen ihr und den Angestellten einer kleinen antiquarischen Buchhandlung nachlesen und -hören kann, entlarvt sie als eine Frau, die bis über beide Ohren in Literatur verliebt ist.

 

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Doch was passiert, wenn Bücher selbst plötzlich lebendig werden und parallel zu unserer Welt ein ganzes Universum aus Bücher-Magie existiert? Der deutsche Phantast Kai Meyer zieht seine Hörer in enorm hohem Tempo in das Bücheruniversum von „Die Seiten der Welt“ hinein. Seine Protagonistin lebt in einem Haus voller literarischer Magie, in dessen verzweigten und unerforschten Keller nicht nur unendlich viele Geschichten, sondern auch seltsame Lebewesen hausen: Lebende Origami-Vögel schwirren umher und eine Schwarmintelligenz aus Buchstaben hilft, einen gefährlichen Schimmelrochen zu bekämpfen. Durch eine spezielle Form der literarischen Magie werden Menschen sogar zu lebenden Büchern, mit einem Herz aus Seiten.

In jedem von uns steckt ein Büchermensch.
Denn vielleicht geht es weniger um Bücher als vielmehr um die Geschichten darin, mit deren Hilfe wir uns „wegträumen“. Als Kind konnten wir das alle, manche haben es zwischenzeitlich verlernt.

Die beiden genannten Hörbücher dürften jedenfalls jedem von Ihnen gefallen, der es mag, den Duft alter Bücher einzuatmen.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie Ihre Faszination für gute Geschichten auch im neuen Jahr beibehalten!

Man liest und hört sich!

 

Nico Steckelberg und das Hörspiegel-Team

 

Die Hörspiegel-Reviews zu beiden Produktionen:

Die abgebildeten Coverfotos unterliegen dem © der Verlage