Fotos und Text von Andrea "Luna" Heise
Samstag, 18.10. 2008 - kurz vor 18 Uhr - ich steige aus der U-Bahn und hetze mit meinen Begleitern in Richtung Passionskirche. Unterwegs sehe ich schon die ersten schwarzen Gestalten durch die Gegen laufen, und als ich um die Ecke biege, fällt mir sofort die Menschenmenge ins Auge. Glück gehabt, denke ich mir - der Einlass hat noch nicht begonnen. Rund um den Eingang der Passionskirche stehen Menschen und warten auf den Einlass zum "Dunkelromantischen Herbstabend" mit ASP.
Kurz nach 18 Uhr werden die Türen geöffnet und das Publikum drängelt sich in die Halle.Ich hole mir meinen Fotopass und werde auf die hinterste Bank direkt am Gang verwiesen - dort sollen die Fotografen sitzen. Ein wenig deprimiert setze ich mich dort hin - kann man doch von dort aus kaum was sehen und weiter vorn sind noch viele Plätze frei, aber was sein muss, muss sein. Gegen 19 Uhr ertönt der erste Gong und in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche wird es plötzlich leiser. Die Türen werden geschlossen und kurz darauf ertönt auch der zweite Gong.
Im Hintergrund der Bühne hängen 4 Banner mit Motiven passend zum Titel der Tour „von Zaubererbrüder, Schwarzen Schmetterlingen und anderen Nachtgestalten". Diese werde grün angstrahlt und geben der gesamten Bühne etwas mystisches. Im Vordergrund der Bühne steht ein Lesepult. Nun betreten die Musiker unter viel Beifall die Bühne - es sind jedoch mehr als sonst bei ASP - aber schließlich heißt es diesmal ja auch "ASP & Friends". So sind diesmal neben den üblichen Musikern Matthias "Matze" Ambre an der Gitarre, Andreas Groß am Bass und Oliver "Himmi" Himmighoffen am Schlagzeug auch Sylvia Eulitz am Cello, Ally Storch-Hukriede an der Violine, Carlos Serrano del Rio an den Percussions sowie Thomas Zöller mit diversen Dudelsäcken dabei. Zunächst stimmen die Musiker nochmals ihre Instrumente und dann geht es auch schon los. Alexander "ASP" Spreng betritt unter Beifallstürmen des Publikums die Bühne und das Konzert beginnt.Nur mit Dudelsack-Begleitung wird der Abend mit dem Titel "Betteljunge" eröffnet und stimmt somit auch direkt auf das Thema "Krabat" ein. Zum Ende des Songs setzen die Percussions sowie das Cello ein und bilden einen flieenden Übergang zum Song "Beschwörung". Später setzen dann auch die weiteren Musiker mit ein, wovon das Publikum anscheinend dazu inspiriert wird ebenfalls mitmachen zu wollen, denn plötzlich klatschen alle im Takt mit.
Nach diesen zwei Songs begrüßt ASP das Publikum mit den Worten "Das ist heute unser Abschlusskonzert und deshalb wird alles anders!" und erzählt noch ein wenig von der Entstehung des "Zaubererbruders" und der Krabat-Reihe sowie düber die Vorbereitungen für die Tour.
Dann geht es auch direkt weiter mit dem Song "Krabat", bei dem das Publikum sofort mitklatscht. Einige Fans stehen sogar auf und ein weiblicher Fan kann sich nicht mehr auf seinem Platz halten und fängt mitten im Gang an zu tanzen. Ich blicke nach oben und sehe, wie auf der Empore ebenfalls einige Gäste tanzen.
Während des folgenden Songs "Die Teufelsmühle" kann man die Projektion eines Rads an der Decke über der Bühne bestaunen.
"Und es kommt wie es kommen muss - wir werden auch heute wieder zusammen singen" kündigt ASP an und übt mit dem Publikum die Zeilen "Ja, ja dreimal Hurra, wir bringen alles ins Lot. Ja, ja dreimal Hurra, der teuflische Müller ist tot." Er beteuert jedoch, dass der teuflische Meister noch nicht tot ist und es somit erstmal im Programm weitergehen muss und feuert das Publikum zu klatschen an, denn es geht weiter mit dem Song "Denn ich bin der Meister". Nach dem folgenden TItel "Ballade von der Erweckung" verrät ASP "Wenn dieses Stück rum ist, bin ich immer sehr sehr froh!". Diese Pause nutzt er außerdem um seine Musiker vorzustellen und zu erklären, warum die Tour "Once in a lifetime" nicht die einzige Akustik-Tour geblieben ist und nutzt dabei als Vergleich das Thema Sex - was zu allgemeinem Gelächter im Publikum führt.Nach dem Song "Nie mehr" erklärt ASP kurz, dass nach dem nächsten Stück eine kurze Pause folgt und erzählt, dass ihm zum folgenden Titel vorgeworfen wurde, dass er sich an bereits bestehendem Liedgut vergriffen hätte, worauf er am Ende des Songs "Abschied" reagiert, in dem er in den Refrain von "Let Me Entertain You" von Robbie Williams umschwenkt.
Nach der 20-minütigen Pause geht es mit den Titeln wie "De Profundis" und "The last Lovesong" weiter. Dann kommt Thomas Zöllner nach vorn und setzt sich auf die Cajon und ASP erklärt: "Beim nächsten Song haben wir etwas etwas schwerer, da jede Strophe in einer anderen Tonart geschrieben ist, aber Matze hat das super gelöst." Daraufhin beginnt das "Spottlied auf die harten Wanderjahre" und Matze wechselt nach jeder Strophe zwischen zwei Gitarren - zur Freude des Publikums ist eine davon eine rosane "Hello Kitty" Gitarre. Da das Publikum vor jedem Wechsel jubelt, muss ASP selbst zum Ende des Songs anfangen zu lachen und kann sich nur noch schwer auf das Singen konzentrieren. Nachdem das Publikum dann die Meisterleistung von Matze mit tosendem Applaus belohnt, sagt ASP nur "Ich dachte, du verbrennst die Gitarre heute. ABer in Anbetracht der heiligen Hallen hier, ist das wohl nicht so angberacht!" und übt daraufhin nochmals mit dem Publikum die zwei Zeilen "Ja, ja, dreimal Hurra..." und kündigt dann dem Publikum an: "Wir haben heute abend das Glück Besuch zu haben." woraufhin der Titel "Zaubererbruder" angestimmt wird und Eric Fish (Subway To Sally) die Bühne betritt. Das löst im Publikum einen Beifallssturm sowie Standing Ovations aus. ASP und Eric erzählen kurz davon, wie sich sich kennen gelernt haben und wie es zu dem gemeinsamen Song gekommen ist und beginnen dann mit dem Song. Das Publikum tanzt ausgiebig im Gang und feiert die beiden frenetisch. Die gute Stimmung bleibt und beim Stück "Duett" tanzt nicht nur das Publikum sondern auch ASP tanzt ausgelassen über die Bühne.Mit den Worten "Jetzt kommt der Moment, auf den wir euch den gesamten Abend vorbereitet haben. Wir möchten, dass ihr so laut singt, dass ihr eine Mühle zum einstürzen bringen könntet" wir der Song "Der geheimnisvolle Fremde" angekündigt.
Der vorerst letzte Song "Am Ende" wird nur von Matze, Ally und Sylvia begleitet und bildet einen tollen Abschluss des Konzerts.
Das Publikum schreit jedoch nach mehr und holt somit die Musiker und Frontmann ASP wieder auf die Bühne. Mit dem Song "Varieté Obscur" beginnt also die Zugabe und danach spielt Ally die ersten Töne des Songs "Werben", was bei mir Gänsehaut verursacht und das Publikum wieder zum hemmungslosen Tanzen verleitet und dei Passionskirche in einen regelrchten Hexenkessel verwandelt. Beim Geigensolo feuert das Publikum Ally weiter an. Doch leider verlassen die Musiker die Bühne nach diesem Song wieder.Und wieder fordert das Publikum mehr und schreit lauthals "Wir wollen brennen". ASP kommt zurück auf die Bühne und sagt: "Dann muss es wohl sein, was?" und es gebinnt der Song "Und wir tanzten", der nur von Violine, Cello und Cajon begleitet wird, was im Refrain wieder für Gänsehaufstimmung sorgt. Danach bekommt das Publikum den geforderten Song und ASP singt nur in Begleitung von Matze den letzten Song des Abends - "Ich will brennen".
Nach vielen Applausstürmen und Verbeugungen ist das Konzert dann auch vorbei und die Passionskirche leert sich langsam. Einige Fans warten noch auf die Musiker um sich Autogramme zu holen und Fotos zu machen und auch ich trete langsam aber sicher den Heimweg an.Abschließend ist zu sagen, dass dieses Konzert ein absolutes Highlight war und lange in Erinnerung aller Beusucher bleiben wird.
Weitere Fotos des Konzertes gibt es auf www.nostalgianostra.de
Setlist:
1. Betteljunge
2. Beschwörung
3. Krabat
4. Die Teufelsmühle
5. Stille der Nacht
6. Wolfsspuren
7. Denn ich bin der Meister
8. Ballade von der Erweckung
9. Nie mehr
10. AbschiedPAUSE
11. De Profundis
12. The Last Lovesong
13. Biotopia
14. Der Schnitter Tod
15. Spottlied auf die harten Wanderjahre
16. Zaubererbruder
17. Duett: Das Minnelied der Incubi
18. Der geheimnisvolle Fremde
19. Am EndeZugabe 1
20. Varieté Obscur
21. WerbenZugabe 2
22. Und wir tanzten (Ungeschickte Liebesbriefe)
23. Ich will brennen